Hochradfahrer Arie Liefhebber
Die Welt aus einer anderen Perspektive
Damals war es das Statussymbol wohlhabender englischer Männer, um auf Augenhöhe mit aristokratischen Reitern zu sein. Das 1870 in Großbritannien erfundene Hochrad zieht auch noch heute noch alle Blicke auf sich. Vor allem, wenn Arie Liefhebber in historischer Kleidung damit unterwegs ist, und die Welt aus einer anderen Perspektive betrachtet.
Der amtierende Europa- und Weltmeister im Hochradfahren gleitet scheinbar mühelos auf dem altertümlichen Gefährt durch die Landschaft. Dabei ist das Pedalieren auf dem Hochrad nicht ungefährlich: Kaum erfunden, wurde es damals in vielen Städten wieder verboten. Es gab keine richtige Bremse und ein Sturz aus luftiger Höhe endete oft tödlich, was dem Hochrad den Namen „Witwenmacher“ eintrug. Auch Arie Liefhebber hatte zunächst seine Probleme: „In zweieinhalb Metern Höhe ist man instabil, der Körper befindet sich direkt über der Achse des Vorderrades. Man spürt jede Bodenwelle und läuft immer Gefahr, einen Überschlag nach vorne zu riskieren.“
Auf dem Hochrad ganz nach oben
Sein außergewöhnliches Hobby entdeckte der Fahrradhändler aus Utrecht im Jahr 2013. Als er erfuhr, dass die Tour de France 2015 in seinem Heimatort starten würde, suchte er nach einer Idee, sich als lokaler Händler aus der Menge buchstäblich hervorzuheben – und lernte Hochradfahren. Auf den Veranstaltungen rund um die Tour de France wurde Liefhebber zum nostalgischen Blickfang und war sogar in den 20.00 Uhr-Nachrichten im Fernsehen zu sehen. Er kam auf den Geschmack und meldete sich bei internationalen Rennen an. Beim seinem ersten Rennen in Brügge belegte er den dritten Platz, ein Jahr später wurde er Europameister und 2018 gewann „zu seiner eigenen Überraschung“ die Weltmeisterschaft.
Mit SKS-Produkten ausgestattet
Dass sich Tradition und Innovation perfekt ergänzen, zeigt sich am Hochrad des Weltmeisters: Am Lenker befindet sich neben dem SKS-Trinkflaschenhalter auch der COMPIT Smartphonehalter. Arie Liefhebber benutzt die SKS MYBIKE App zur Navigation und benutzt gerne die digitale Klingel – was er „humorvoll“ findet. „Ohne Geschichte gibt es keinen Fortschritt. Moderne Technologie von heute hat immer irgendwo einen Anfang,“ macht er klar. „Das Hochrad wurde nach nur zwanzig Jahren wieder neu erfunden und durch kettengetriebene Modelle abgelöst. Dasselbe gilt für SKS GERMANY, die im Laufe der Zeit immer bessere Produkte herstellen – und so seit über 100 Jahren das Rad neu erfinden.“