Wie aus Zufall ein Glücksfall wurde

Beitrag vom:18. Juni 2024

Die Geschichte der Bluemels Schutzbleche

Bluemels ist ein seltsames Wort. Es klingt ein wenig nach der Verniedlichungsform von Blumen, hat aber rein gar nichts mit Pflanzen zu tun. Eher mit verwurzelten Strukturen, die nicht nur im Unternehmen SKS GERMANY, sondern auch in einer englischen Traditionsfirma zu finden sind. Erfahrt in diesem Blog die Geschichte der Bluemels Schutzbleche.

Auf dem Foto ist das Bluemels Logo mit dem Titel Bluemels, Since 1985 by SKS-Germany.

London 1860

Man schrieb das Jahr 1860, als die Firma C. W. Bluemel and Brothers Ltd. im Londoner Osten von Charles William Bluemel gegründet wurde. Die Produkte rund ums Fahrrad gelangten zu einem hervorragenden Ruf und das Unternehmen expandierte rasch. 1902 wurde die Produktion nach Coventry verlagert. Das Portfolio des Unternehmens erweiterte sich ständig und umfasste auch Teile für Motorräder und die Automobilindustrie. In den 1940er Jahren sorgten die Söhne Frank William und Roland Edward Bluemel für die weitere Expansion und fertigten u. a. Autoteile für Jaguar und Austin Martin. 

Auf dem Foto ist das Bluemels Werk in Coventry Anfang der 20er Jahre zu sehen.
Das Bluemels Werk in Coventry

Eine bahnbrechende Entdeckung

In den 80er Jahren musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. 1983 erhielt der damalige SKS-Geschäftsführer Willi Blome den Hinweis eines britischen Fahrradgroßhändlers: Eine Übernahme der Bluemels-Pumpenproduktionsanlagen sei sicherlich lohnenswert. Ein Tipp, der sich als wegweisend für die Firma SKS herausstellen sollte, die zu dieser Zeit ausschließlich Fahrradpumpen produzierte. Bei der Besichtigung in Coventry entdeckte das SKS-Team nämlich auch Maschinen zur Schutzblechfertigung und man entschied sich kurzerhand, auch diese Fertigungsanlagen zu übernehmen. 

Auf dem Bild ist ein Plakat über die Bluemels-Radschützer zusehen. Dort sind zwei Männer gemalt, die Fahrrad fahren.

Auf zu neuen Ufern

Im Jahr 1985 reiste eine Gruppe von SKS-Mitarbeitern zusammen mit Willi Blome und Betriebsleiter Walter Scheffer nach England, um die Bluemels-Maschinen abzubauen und für den Transport nach Deutschland vorzubereiten. Diese Arbeit nahm mehrere Wochen in Anspruch und letzten Endes standen zehn Sattelschlepper zum Abtransport bereit. Nach vielen Tests, Um- und Ausbaumaßnahmen in der neuen SKS-Schutzblechfertigung konnte im Winter 1985 schließlich der erste Auftrag für die Firma Hercules produziert werden. 

Auf diesem Bild sieht man die  SKS-Mitarbeiter zusammen mit Willi Blome (rechts) und Betriebsleiter Walter Scheffer (oben) auf dem Weg nach England, um die Bluemels-Maschinen abzubauen und für den Transport nach Deutschland vorzubereiten.
SKS-Mitarbeiter zusammen mit Willi Blome (rechts) und Betriebsleiter Walter Scheffer (oben).

Die Bluemels-Erfolgsgeschichte

Nach dem Start der Bluemels-Produktion entwickelte SKS GERMANY weitere Schutzbleche und baute das Sortiment kontinuierlich aus. Anfang der 90er Jahre lieferte SKS als Fahrrad-Erstausrüster in 90 Länder weltweit. Bis heute sind die Bluemels-Schutzbleche beliebte Klassiker. Sie werden ständig optimiert und an die Anforderungen moderner Fahrräder angepasst. So lebt die Traditionsmarke aus England weiter – durch einen Zufall, der zu einem Glückfall wurde. 

Auf diesem Foto sieht man ein Fahrrad durch den Wald fahren mit einem Bluemels Radschutz.