Mit viel Luft nach oben
Die Geschichte der SKS-Pumpen
Sie ist ein Retter in der Not, wenn dich der berüchtigte „Plattfuß“ heimsucht: die gute alte Fahrradpumpe. Seit 90 Jahren werden die Druckmacher bei SKS GERMANY in Deutschland hergestellt und immer wieder an neue Anforderungen angepasst. Hast du Lust auf eine Zeitreise? Dann folge uns ins Jahr 1932, in dem alles begann.
Wilhelm Blome, Nachfolger des SKS-Firmengründers Karl Scheffer-Klute, ist ein Unternehmer mit Weitblick. Nachdem er eine insolvente Luftpumpenfabrik übernahm, klappert er mit seinem Pumpen-Musterkoffer sämtliche Fahrradfirmen ab. Heute würde man Klinkenputzer dazu sagen. Früher präsentierte man als „Firmenbesitzer“, so die Bezeichnung auf Blomes Visitenkarte, noch höchstpersönlich seine Ware.
1930er Jahre
Pumpe Nr. 107
Im Deutschland der 30er Jahre ist das Fahrrad das Verkehrsmittel schlechthin – und an jedes Fahrrad gehört eine Luftpumpe. Die SKS-Pumpe Nr.107 erweist sich als ein voller Erfolg und geht in Serie. An einfachen Tischen montieren zumeist Frauen den Holzgriff mit Kolben und Stahlrohr.
Ende der 1940er Jahre
Luft für Fußball und Motorrad
Das Land ist vom Zweiten Weltkrieg gebeutelt, die Arbeitslosigkeit hoch. Glücklicherweise kann die Fertigung von SKS-Fahrradpumpen Ende der 40er Jahre wieder aufgenommen werden. Auch Fußballpumpen werden produziert. Dank eines Ventilanschluss-Patents gehören später auch Pumpen für Motorräder zum Sortiment.
1950er Jahre
Kunststoff statt Metall
Es sind die Jahre des Wirtschaftswunders, des Rock’n’Roll und der Petticoats. Nun geht es wieder aufwärts – auch bei SKS GERMANY. Das Unternehmen entscheidet sich für die Herstellung von Luftpumpen aus Kunststoff statt Metall.1956 wird die erste Kunststoffpumpe bei SKS produziert – in Weiß, mit klassischem Holzgriff.
1960er Jahre
Vater aller Standpumpen
Die Beatles schreiben Musikgeschichte, eine Mauer trennt Berlin in Ost und West. In dieser Zeit schlägt die Geburtsstunde des SKS-Rennkompressors, eine Hochleistungspumpe für den Rennrad-Wettkampf. Bis heute wird die Pumpe nahezu unverändert hergestellt und gilt in der Rad-Szene als „Vater aller Standpumpen“.
1970er Jahre
Rennrad-Boom
Prilblumen, Schlaghosen und Hippies: Die 70er Jahre sind nicht nur schrill, auch der Radsport hat Hochkonjunktur. Der Radrennfahrer Didi Thurau löst eine wahre Euphorie aus, Rennräder sind gefragt wie nie. So entsteht die Idee für eine Rennradpumpe zur Befestigung am Rahmen.
1980er Jahre
Es wird bunt
Im Fernsehen läuft Dallas und wer modisch unterwegs ist, trägt Stulpen und Schulterpolster. Die Farben an der Luftpumpe erinnern an die Olympischen Ringe und erzählen vom Zeitgeist dieses Jahrzehnts. Viele Fahrräder sind bereits beim Kauf mit den SKS-Rahmenpumpen ausgestattet.
1990er Jahre
Minimales für Mountainbikes
Anfang der 90er beginnt der Siegeszug des Internets – und der des Mountainbikes. Die Fahrräder mit breiten Stollenreifen revolutionieren die Fahrradbranche. Da eine große Rahmenpumpe im Gelände stört, entwickelt SKS robuste und kompakte Minipumpen mit Multiventilkopf, die im Rucksack oder Trikot verstaut werden können.
2000er Jahre
Kleine Pannenhelfer
Neben dem WM-Sommermärchen regiert nicht nur König Fußball: Sportliche Höchstleistungen gibt es auch bei Radrennen. Für Wettkämpfe präsentiert SKS kleine und leichte Kartuschenpumpen. Anstatt Luft wird CO2 aus einer Gaskartusche in den Reifen gefüllt, blitzschnell und mit viel Druck.
2010er Jahre
Air-Gonomie
„Gepumpt“ wird in den 2010er Jahren mit der Kettlebell. Für das Pumpen der anderen Art, nämlich um einen Fahrradreifen zu befüllen, werden bei SKS Luftpumpen mit Teleskop-Funktion und Klapp-T-Griff entwickelt. Der Fokus liegt auf einer benutzerfreundlichen und „air-gonomischen“ Handhabung.
2020er Jahre
Neuer Auf-Tritt
Ein Virus verursacht eine weltweite Pandemie – und beschert einen Fahrradboom. In Corona-Zeiten finden vor allem E-Bikes reißenden Absatz. Bei SKS erlebt die klassische Fußpumpe einen neuen Auf-Tritt. In bequemer Haltung kann der Reifen ruckzuck aufgepumpt werden. Perfekt auch für Rückenschmerz-Geplagte.
Nachhaltig in die Zukunft
Was die Zukunft bringt? Wer weiß das schon. Die fünf neuen SKS-Standpumpen stehen jedenfalls aufrecht im Trubel der Zeit. Bei der Entwicklung wurde darauf geachtet, dass sich Mechaniken reparieren und sämtliche Bauteile ersetzen lassen. So können die Pumpen auch die nächsten 90 Jahre mit Freude genutzt werden.